24.9.04
– 19.11.04
Guatemala
Am 24.9.04 ging es allein für mich auf große Reise und ich war ganz schön aufgeregt. Daniel fuhr mich früh morgens zum Flughafen Frankfurt und dort hieß es dann Abschied nehmen für die nächsten zwei Wochen. Alles in allem hat das Fliegen ganz gut geklappt und kam dann über London, Miami in Guatemala an. Dort wurde ich vom Hotel „Dos Lunas“ abgeholt, die einzige gebuchte Übernachtung. Nachdem ich mich vergeblich versucht hatte mit zwei Australiern zu unterhalten bin ich dann tot müde ins Bett gegangen. Die Nacht war ungewohnt, erstens alleine in einem fremden Land und zweitens war es ziemlich laut, da der Flughafen nur einige Meter weit weg war. Am nächsten Morgen hab ich erst mal verschlafen und musste mich dann etwas beeilen um den Bus nach Xela zu bekommen. Die Dame im Dos Lunas war so freundlich und rief für mich in der Schule Juan Sisay an, die sagten das sie mich am Busbahnhof abholen würden.
Nachdem es mit dem Bus immerweiter bergauf ging kam ich in Xela an. Dort war tatsächlich eine Dame die mich fragte „Estefanie?“ und ich „Si“, aber das war es auch schon mit unserer Unterhaltung, denn ich sprach kein Wort Spanisch und sie kein Englisch. Wir fuhren zu einem Haus wo sie klingelte und ein junger Mann die Tür öffnete. Wir gingen rein und ich schüttelte erst einmal die Hand von dem Mann, der etwas überrascht schien. Dann stürzten erst einmal zwei Kinder auf mich, Melanie und Giovannito. Langsam kapierte ich das ich in meiner Familie war. Lilli zeigte mir dann das Haus und stellte mir Estella die Uroma vor die ebenfalls im Haus wohnte. Ich hab fast nichts verstanden, aber gegen Abend kam dann Mat, der junge Mann von vorher, und versuchte zu dolmetschen. Denn er war ebenfalls Schüler. Abends kam dann Giovanni, der Familienvater und dann wurde gemeinsam gegessen. Die Familie stand etwas besser, denn der Vater war Architekt. Die Kinder hatten alles und wurden ganz schön verwöhnt. Nach dem Essen ging ich noch mit Mat auf zwei Bier in die Tecun Bar. Am nächsten Tag bekam ich ein neues riesiges Zimmer unter dem Dach und da Sonntag war fuhr ich mit Mat auf einen Markt nach San Juan. Das war sehr interessant und ziemlich bunt. Verkauft wurde alles mögliche von Kleidung über Essen bis hin zu Tieren. Außer uns waren keine Touris dort und gerade deshalb wurde Mat auch wohl Opfer eines Taschendiebes. Wahrscheinlich genau in dem Moment als wir für meine Armbanduhr am verhandeln waren. Leider hatte er ziemlich viel Geld dabei, da er sich dort was kaufen wollte.
27.9.04 Mein erster Schultag. Mein Lehrer Thommy war nicht besonders motiviert ,ihn nervte es das ich gar kein Spanisch konnte, aber die Schule an sich war sehr schön .Man freute sich wie früher immer auf die Pausen.
28.9.04 Mit der Schule haben wir noch einen total uninteressanten Ausflug nach Salcaja gemacht. Dort steht die erste Kirche Guatemalas. Außerdem schauten wir noch einem Weber zu und machten uns dann wieder auf den Heimweg. Mein Lehrer in der Schule wurde von Tag zu Tag doofer. Am 1.10.04 fand in der Schule der „Tag des Kindes“ statt. Alle Familien die von der Schule gesponsert werden, wurden in die Schule eingeladen ,um gemeinsam zu Essen und jede Menge Spiele zu spielen. Es war schön die Kinder so glücklich zu sehen und zu sehen wie sie sich selbst über Vitamintabletten tierisch freuten. Die Kinder hatten ihre Festtagskleidung an, aber man sah trotzdem das die Familien sehr arm waren. Als es dann am Schluss Torte gab, haben die Kinder ganz genussvoll gegessen.
Am nächsten Tag ging es früh morgens mit einem Van vollgestopft mit 18 Leuten nach Champerico. Das ist ein Ort an der Pazifikküste mit einem schwarzen Sandstrand und keinen Tourismus. Die Gegend dort ist sehr arm und somit waren wir die Hauptattraktion vor Ort, was sehr unangenehm war, denn als es sich rumsprach das wir dort sind, kamen alle und standen wirklich um uns herum und begutachteten uns. Man musste auch auf seine Sachen gut aufpassen, ein Ehepaar wurde sogar dort überfallen und bekam die Eheringe mit Waffengewalt abgenommen. Sonntags war ein großer Markt in Xela und ich bin dort lange rumgeschlendert, später waren wir noch in ein Cafe auf dem Berg in dem man einen schönen Blick über die Stadt hat und in dem es zusätzlich einen super leckeren Schokokuchen gibt. Mein neuer Lehrer Edwin ist viel besser, obwohl er kein Englisch spricht lerne ich schneller.
5.10.04 sind wir zu Fuß in eine Sauna auf dem Berg gelaufen. Das war allerdings eine Vulkansauna in der es ziemlich heiß und auch super dunkel war. War auf jeden Fall ein Erlebnis wert.
Am 7.10.04 fuhren wir nach der Schule zu den heißen Quellen. Da es aber regnete war es gar nicht so heiß im Wasser. Es sah ziemlich skurril aus als der Dampf vom Wasser aufstieg. Es gab verschiedene Becken und da das Wetter so schlecht war waren zum Glück wenig Leute da.
Freitags war dann mein letzter Schultag und ich musste leider einen kurze Dankensrede in Spanisch halten und das war ganz furchtbar. Ansonsten war das Fest schön. Später sind wir dann noch mit mehreren Leuten in die Stadt Abschied feiern.
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen. Nach dem Frühstück machte ich mich mit ein paar Tränen in den Augen auf zum Busbahnhof. Dort angekommen musste ich feststellen das der Bus erst vier Stunden später abfuhr. Kurz überlegt ging es dann zu Fuß quer durch die Stadt zu einem anderen Busbahnhof. Total erschöpft kaufte ich ein Ticket nach Antigua. Zuerst ging es mit einem sehr gut ausgestatteten Bus los. Nach einiger Zeit wurde ich dann an der Straße rausgelassen und direkt von mehreren sehr hilfreichen Personen zu einem Chickenbus gebracht. Mein Rucksack wurde aufs Dach gehoben und ich quetschte mich durch einen super schmalen Gang mit Menschen vollstehend auf einen für Europäer viel zu enge Bank. Die Fahrt dauerte zum Glück nicht so lange und als wir endlich auf dem sehr geschäftigen Busbahnhof ankamen konnte ich kaum noch meine Knie bewegen. Mit meinem Rucksack hechtete ich durch das im Vergleich zu Xela sehr warme Antigua und suchte ein Zimmer. Obwohl es sehr viel Auswahl gab fand ich nicht das Richtige und hab mich dann peinlicher Weise auch noch verlaufen. Ein ziemlich durchgeknallter Typ gabelte mich auf der Straße auf und schleppte mich in mehrere Hotels. Das letzte war dann auch echt prima. Viele Hotels sahen aus wie in einem Knast, mit schwerer Tür und vergitterten Fenstern zum Flur, so groß das man sich gerade mal drin drehen konnte.
Ich mietete mich dann in der „Posada de Viajero“ für 50Q Einzel und 40 Q Doppel ein. Abends hab ich mich dann mit Mat im Reillys getroffen, das hatten wir schon in Xela so ausgemacht. Es war dann auch schön ihn wieder zu sehen, aber ich war auch noch sehr müde von der Nacht davor. An dem Tag orderte ich auch noch für den nächsten Tag einen Fahrer zum Flughafen und das lief mit meinem Feilschen sogar sehr gut.
Am 10.10. hab ich mich mit Mat zum Frühstücken verabredet, aber da das Wetter so schön war bin ich schon früher zum Zocalo und da Mat das selbe dachte war er auch schon einen Stunde vor unserer Verabredung dort. Wir machten einen faulen Tag mit shoppen für Mats unzählige Geschwister und schauten uns die Stadt an.
Abends war es dann soweit. Ich machte mich chic um mein Herzblatt vom Flughafen abzuholen. Ich ging dann zu dem verabredeten Treffpunkt und wartete auf den Fahrer. Als er dann 10 Minuten Verspätung hatte wurde ich etwas nervös und klopfte an die Tür seines Büros, aber da war er nicht und der alte Mann wusste auch nicht wo er war. Irgendwann fuhr dann die totale Schrottkiste vor und los ging es. Wir waren pünktlich und der Flieger landete auch pünktlich, aber Daniel kam einfach nicht. Aber dann doch, nur leider ohne Rucksack. Im Gegensatz zu mir hatte Daniel einen sehr stressigen Flug und der Rucksack ging in dem Durcheinander wohl irgendwo zwischen Frankfurt und Guate verloren. Dann ging es zu Auto und Daniel bestaunte erst mal das kaputte Auto. Langsam wurde es dann auch dunkel und leider hatten wir auch kein Licht mehr am Auto und somit eine aufregende Fahrt zurück nach Antigua. Abends trafen wir dann noch Mat, damit die zwei Jungs sich auch mal kennen lernen konnten. Dann hieß es dann Abschiednehmen von Mat, den ich doch sehr gern hatte und auf ging es mit Daniel in unseren gemeinsamen Urlaub.
Am nächsten Tag besichtigten wir Antigua, was wirklich ein sehr schönes Städtchen ist. Wir buchten für den nächsten Morgen einen Trip zum Vulkan Pacaya. Der Ausflug ging sehr früh morgens los und nach einem für uns sehr anstrengenden Aufstieg, obwohl er wohl der leichtest zu besteigende Vulkan Guatemalas ist, genossen wir den einmaligen Ausblick, für den sich der Aufstieg auf jeden Fall lohnte. Man sah wo die Lava mal floss und den Vulkan kleine Steine aus seinem Kegel spucken. Es roch überall nach Schwefel und man konnte von dort in die erstarrte Lava geschriebene Grüße lesen. Der Abstieg machte unheimlich Spaß und ging viel zu schnell. Wir liefen über das Lavageröll und wurden fast von alleine wie beim Skifahren nach unten getragen. Super genial! Der Rest war dann ein Kinderspiel. Durch das gute Wetter konnten wir sehr weit sehen und erst beim Abstieg sahen wir die Wolken über die Berge fließen. Am Abend fuhr Daniel dann noch mal zum Flughafen um seinen Rucksack zu
holen, denn die Fluggesellschaft brachte ihn nicht. Er fuhr wieder mit der Schrottkarre und als er nach zwei Stunden immer noch nicht zurück war, machte ich mir doch etwas Sorgen. Total fertig kam er dann am Abend ins Hotel, sie waren liegengeblieben durch einen platten Reifen und natürlich ohne das passende Werkzeug. Am nächsten Tag haben wir gefaulenzt und am 14.10. ging es dann mit dem Bus am frühen Morgen nach Morales, um unser Patenkind zu besuchen. Morales ist eine hässliches und unfreundliches Städtchen und auf Grund der geringen Nachfrage etwas problematisch ein Zimmer zu finden. Nicht das es keine Gäbe, sondern da man quasi eins nehmen muss, steigen die Preise ins unermessliche(112Q). Auf der Straße trafen wir einen Mitarbeiter des Friedenschors, der uns nahe legte in der Dunkelheit im Zimmer zu bleiben. Also kauften wir ein paar Lebensmittel und verschanzten uns in unserem Zimmer. In der Nacht zeigten ein paar Idioten wie laut ihre Autos sein konnten. Wir hätten uns vielleicht auch beschwert, hätten wir nicht gehört wie vor unserem Zimmer die Gewehre durchgeladen wurden. Etwas beängstigend. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Büro von Plan, wo uns die Mitarbeiter freudig empfingen. Zusammen kauften wir ein paar Lebensmittel, aber mit der Menge schienen die Planarbeiter nicht so zufrieden zu sein. Als wir fragten für wie viel Geld circa, wollten sie uns aber keine Angaben machen. Wir dachten das zwei große Tüten für die Eltern und zusätzlich die Geschenke für Jovita ausreichend seien. Nach circa einer Stunde kamen wir in dem Dorf an und besuchten erst einmal den Dorfplatz. Dort wurden gerade die Planbriefe vorgelesen, beantwortet und Fotos gemacht. Kein Wunder das es manchmal so lange dauert und sich die Briefe sehr gleich anhören. Dann ging es zum Haus der Familie. Sie wohnen in einem Steinhaus, das besser eingerichtet ist als wir uns das vorgestellt haben. Sie haben Fernsehen, einen Kühlschrank und auch sonst sah es in der Hütte nicht sehr arm aus. Jovita war etwas verschüchtert und ließ sich die erste Zeit gar nicht blicken. Sie war hübsch rausgeputzt und als sie das erste Wort sagte war ich richtig erschrocken, denn sie hat eine total dunkle Stimme.
Nachdem sie aber ihre Geschenke ausgepackt hatte, taute sie langsam auf und wollte gar nicht mehr aufhören UNO zu spielen. Wir wurden dann noch zum Essen eingeladen. Zur Feier des Tages wurde dann ein Huhn geschlachtet und mir war es dann etwas peinlich zu sagen das ich Vegetarier bin. Das Essen war ansonsten aber super lecker und weil es so reichhaltig war, kam uns unser Geschenk doch etwas klein vor. Insgesamt war es eine schöne Erfahrung, obwohl man sich schon fragt ob das Geld gut angelegt ist. Die Planmitarbeiter fuhren uns dann noch in das 30 Minuten entfernte Rio Dulce, wo wir uns ein Zimmer in der „Posada Don Poco“ für 30 p.P.Q nahmen. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus zur Finca Paraiso. Dort gibt es einen heißen Wasserfall in dem ein kalter Bach mündet und man mitten im Wald fast ganz einsam schwimmen kann. Auf dem Weg dorthin sahen wir Blattschneidearmeisen die auf ihrem Rücken mal gelbe mal grüne Blätter trugen was sehr schön aussah. Am Wasserfall angekommen sprang Daniel erst einmal kopfüber hinein und kam ohne seine Brille wieder zum Vorschein. Als wir die Suche schon aufgegeben hatten fand ein noch anwesender Engländer zum Glück die unbeschädigte Brille. Am Nachmittag gingen wir dann noch zu Fuß zum Castello Don Phillipe. Das ist ein ein Castell von 1652, um Piraten fern zu halten. Super süß, aber ein anstrengender Fußmarsch an der Straße entlang und uns kam es auch sehr viel länger vor, als der Reiseführer beschreibt.
Am nächsten Tag ging es mit dem Boot nach Livingston, vorbei an einfachen Holzhütten und Luxushäuser der reichen Guatemalteken. Livingston liegt an der Karibikküste und daher ist es dort ganz anders als im restlichen Guate. Hier leben viele Farbige, die auch eher den Lebensstil wie in Belize haben. Wir fanden in einem alten Hotel „Rio Dulce“ für 35 Q p.P. ein super schönes Zimmer. Auf der Veranda waren Hängematten aufgespannt, von wo man Treiben auf der Straße beobachten konnte. Am nächsten Morgen ging es dann mit einer organisierten Tour zuerst zu einer Kirche und dann zu einem Friedhof. Dort wurde uns erzählt das die bunten Gräber jedes Jahr zu Allerheiligen neu gestrichen werden und dann mit der gesamten Familie ein großes Fest auf dem Friedhof gefeiert wird. Der Friedhof der wirklich kunterbunt ist lädt auch wirklich zum feiern ein, im Gegensatz zu unseren Friedhöfen. Dann ging es durch den Dschungel zu einem sehr klaren Bach dort konnte man sich im kühlen Nass erst einmal erfrischen. Weiter ging es mit einem Kanu, was viel zu beladen war und beinahe gekentert wäre, über einen Fluss zu unserem eigentlichen Ziel “Siete Altares“. Das sind mehrere Becken die über kleine Wasserfälle miteinander verbunden sind und in denen man super schwimmen kann. Daniel war sogar so mutig und hüpfte von den Felsvorsprüngen ins Wasser. Es war ein sehr schöner Ausflug, obwohl man doch arg das Gefühl hatte ausgebeutet zu werden (Rückfahrt). Abends waren wir dann mit zwei Schweden Johanna und August essen, das war sehr lustig. Ich hab Tapado gegessen, ein typisches Gericht in der Region. Eine Fischsuppe mit Kokosnuß, anfangs sehr lecker aber mit der Zeit etwas zu süß.
Am nächsten Morgen (19.10.) ging es um sieben mit der Fähre nach Punta Gorda in Belize. Nach längerer Wartezeit und etwas unfreundlichen Leuten ging es mit dem Bus und Boot weiter nach Placencia für insgesamt 7 Belize Dollar. Dort haben wir lange ein Zimmer gesucht und haben dann eins im „Sea spray“ für 30 Belize$ bezogen. Placencia besteht hauptsächlich aus Hotels und Restaurantes, aber da noch Nebensaison war wirkte es wie ausgestorben. Der Strand war schön, aber die Palmen durch einen Hurrican noch sehr klein.
Am nächsten Tag fuhr Daniel zu einem Tauchausflug raus und ich machte einen faulen Tag am Strand. Abends wollte ich Daniel am Hafen abholen, aber durch einen Motorschaden wurde es etwas später. In der Wartezeit lernte ich einige Einheimische kennen, die wirklich alle super cool waren. In jedem Satz wurde geflucht oder „fuck“ benutzt. Sie waren wirklich sehr nett. Daniel hatte auf seinem Tauchgang viele Korallen, aber wenig Fische gesehen. Am nächsten Tag haben wir dann wieder einen faulen Tag am Strand gemacht und am darauffolgenden Tag ging es dann noch mal aufs Meer. Für Daniel zum Tauchen und für mich zum Schnorcheln. Daniel sah zwei Moränen, was aber nichts im Vergleich zu meinen Erlebnissen war. Ich habe in weiter Ferne eine Windhose und Delphine gesehen, einen Rochen und jede Menge Fische. Außerdem jede Menge Mini-Inseln die zum Teil auch bewohnt waren. Auf manchen stand nur eine Palme mitten im Meer.
Am 23.10. ging es am frühen Morgen, genauer um 6.00 Uhr, mit dem Bus in Richtung Tikal/Guatemala. Da wir insgesamt 5 mal umsteigen mussten, hatte wir nicht damit gerechnet am gleichen Tag dort anzukommen, aber es klappte ohne Probleme. Manchmal kam uns ein anderer alter amerikanischer Schulbus auf einer Straße entgegen und dann wurde das Ziel gerufen und man stieg ohne Haltestelle mitten auf der Straße um.
In Tikal mieteten wir zwei Hängematten mit Moskitonetz unter freien Himmel im Jaguar Inn (40Q), und gingen dann noch los um den Sonnenuntergang auf dem Tempel II zu bestaunen. Da man aber nicht so lange im Gelände bleiben durfte mussten wir schon früher wieder gehen. Zum Glück war noch ein Typ mit uns unterwegs denn es wurde sehr schnell dunkel und ich hatte echt schiss denn wir hatten auf dem Weg nach Tikal unsere erste Tarantel gesehen. Riesig!! Abends suchten wir uns einen Guide. um mit ihm am Morgen auf einem Tempel den Sonnenaufgang zu sehen, denn man darf das nicht auf eigene Faust. Die Nacht war aufregend und ziemlich kurz, denn die ungewohnten Geräusche ließen einen immer wieder aufhorchen. Deshalb muss ich mich über mich selbst wundern, dass ich überhaupt schlafen konnte. Verabredet waren wir um 5.15, aber um 5.00 ging die Truppe schon los und so blieb keine Zeit für sich zu waschen. Zum Glück hatten wir in Klamotten geschlafen sonst hätten wir es wohl nicht mehr geschafft mitzugehen. Leider war die Gruppe sehr groß, die mit uns durch die Dunkelheit zum Tempel IV gingen, aber es hatte sich trotzdem gelohnt. Es war atemberaubend den Dschungel aufwachen zu sehen und zu hören. Langsam sah man immer mehr Tempel aus dem Nebel auftauchen und die Brüllaffen begrüßten sich lautstark. Ein paar Verrückte hielten dort einen Messe ab, die absolut nicht dorthin passte. Wir saßen lange dort und besichtigten hinterher noch Teile der riesigen Anlage. Daniel fiel noch hin bei einem Versuch einen Tukan zu fotografieren wobei die Kamera noch leicht kaputt ging. Wir haben jede Menge Tiere gesehen: Kolibris, Tarantel, Graufuchs, Tucane, Affen, Blattschneideameisen und Petentruthähne. Gegen 12.00 Uhr ging es mit einem Kleinbus nach Flores und wurden direkt vor dem Hotel Mirador del Lago (70Q fürs Zimmer) rausgelassen. Den Rest vom Tag haben wir gefaulenzt. In Tikal hatte ich wohl ein Tier (wahrscheinlich Ameisen) in der Hängematte, denn ich war von oben bis unten zerstochen und die Stiche juckten wie wahnsinnig.
Am 25.10. ging es zuerst mit einem Boot auf die andere Seite des Sees und dann zu Fuß zum Aussichtspunkt „El Mirador“. Unterwegs wurde ich wieder von Moskitos attackiert und ein älterer Mann rannte hinter uns her um ein freiwillige Spende für den Aussichtspunkt zu verlangen, was dann wohl doch nicht so freiwillig ist. Nach längerer Diskussion und nach steigender Angst das der Mann an einem Herzinfarkt verstirbt, haben wir dann die nicht ganz freiwillige Spende gegeben. Es hätte uns ja nichts ausgemacht einen Eintritt zu bezahlen, aber wenn man quasi zu einer Spende genötigt wird, wird man doch etwas stur. Die Spende gilt wohl eher für Einheimische und wird zu einem Eintrittspreis für Touristen umgewandelt. Dafür kann man dann auch noch gnädigerweise an einem Ufer des Sees baden. Von oben (El Mirador) hat man einen schönen Ausblick.
Da wir doch noch viel Zeit hatten, beschlossen wir noch zur Finca Ixobel zu fahren, was dann doch mit einigen Nachteilen einherging. Die ersten Touris die wir trafen waren August und Johanna, die wohl noch eine ganze Woche in Livingston verbracht hatten. Wir bezogen eine schöne Hütte in einem sehr weitläufigen Gelände für 100Q, aber man gönnt sich ja auch sonst nichts. Mittags lernten wir dann noch Helen und Patrick kennen, zwei Engländer die schon seit drei Jahren mit einem Motorrad durch die Welt reisten. Sie hatten viel zu erzählen und so beendeten wir den Abend erst gegen 11:30 Uhr in der Bar. Am nächsten Tag ging es mit August und Johanna zum Innertubing. Das heißt es geht mit einem Schlauch durch einen Wildwasserfluss, „Nichts für Angsthasen“ stand noch auf der Anmeldung. Am Anfang ging es noch recht ruhig den Fluss hinunter, aber nach dem Mittagessen ging es richtig heiß her. Zu allem Ärger fing es dann auch noch an zu regnen und es wurde uns richtig kalt. Blöderweise ging mein Schlauch an der stärksten Stromschnelle kaputt und ich rutschte nur mit meinen „Hüftpolstern“ über und gegen die Felsen. Am Ende kam ich zum stehen, aber der Schlauch hatte sich um meine Beine gewickelt und ich bekam ihn nicht wegen der Wasserkraft bewegt. Der Guide kam mir zu Hilfe und brachte mich auf einen Felsen. Dort saß Johanna auch schon, denn ihr Reifen ging an der gleichen Stelle kaputt. Ich hatte mir ganz schön weh getan und wollte gar nicht mehr auf einen Reifen, aber da der Urwald so dicht war blieb mir nichts anderes übrig. Durch den Regen stieg der Fluss stetig an und mittlerweile war es schon recht gefährlich. Zum Glück kamen wir mit heilen Knochen am Ende an und ich mache so was blödes nie wieder. Damit hätte unser Urlaub ruck zuck vorbei sein können. Abends haben wir noch eine Mondfinsternis von unserem Stelzenholzhüttchen gesehen. Das sah ganz rötlich aus mit Tausenden von Sternen im Hintergrund.
Am 28.10. haben wir erst einmal lange geschlafen und gingen dann für zwei Stunden mit einem griesgrämigen Guide zum Reiten. Pünktlich zum Ausritt fing es an zu regnen und die Pferde waren auch etwas störrig und mochten uns nicht wirklich. Als wir dann tropfnass zu unserer Hütte zurück kamen und aufsperrten, bekamen wir erst einmal einen riesigen Schreck.
Durch das hintere Fenster wurde eingebrochen, unsere Sachen lagen kreuz und quer im Zimmer, ein einziges Chaos. Daniel lief direkt ins Hotel und kam mit Hilfe wieder. Die Einbrecher sind an einem Brett nach oben geklettert und sind durch das nicht vergitterte Fenster eingestiegen. Sie haben Daniels Kamera, Taucheruhr, Geldbeutel inkl. EC-Karte, Mastercard, Führerschein und 20 Euro und 1300Q Bares entwendet. Soviel Zufälle auf einmal. Soviel Bargeld hatten wir noch nie dabei und da man auf der Finca erst bei der Abreise bezahlt, hatten wir auch noch alles. Normalerweise hat Daniel seinen Geldbeutel auch immer dabei, aber wir dachten auf dem Ausflug brauchen wir ihn ja nicht. Die Kamera war uns zu sperrig für mit aufs Pferd (wir hatten nur die kleine mit) und die Taucheruhr die er immer anhatte zog er sogar aus, um Kratzer zu vermeiden. Obwohl wir die Karten sofort sperren ließen, hatten die Diebe innerhalb kürzester Zeit mit der Karte eingekauft. Unsere Laune war dann erst einmal am Boden. Am nächsten Tag fuhren wir dann mit einem Mitarbeiter zum Municidad und erstatteten Anzeige, aber die Sachen waren weg.
(zum Glück hat unsere Hausratversicherung alles Gestohlene nachträglich bezahlt, super !)
Das Schlimmste waren die Bilder die wir bis dato schon gemacht hatten. Der Tag war dann super langweilig, da wir sehr genervt waren und uns ja gar nicht so lange dort aufhalten wollten. Außerdem regnete es wieder den ganzen Tag.
Am 30.10. sind wir dann abgereist. Das war ein langer Weg. Zuerst mit dem Bus nach Modesto Mendez, dann in ein Collektivo und nach langer Zeit wieder in ein anderes bis nach Fray Bartholome. Den weiterführenden Bus nach „Semuc Champey“ (das eigentliche Tagesziel) haben wir dann um zehn Minuten verpasst, da unser Fahrer wohl noch eine Pause bei sich zu Hause machte. Tja, und in Fray ist man wirklich am Arsch der Welt. Wir versuchten dann das Hotel aus dem Lonley Planet zu finden, aber nachdem wir mindestens eine Stunde durch das mindestens drei Kilometer lange, aber nur 100 Meter breite Dorf gelatscht sind und es nicht gefunden haben, gaben wir auf. Es fuhr kein Collektivo nach Semuc oder auch nur in die weitere Nähe, obwohl es auf der Landkarte nur noch ein paar Kilometer sind. Die Hauptroute geht allerdings von Frey über eine Parallelstrasse, die zwar länger, aber besser ausgebaut ist. Als Daniel dann noch von Ameisen gebissen wurde, setzten wir uns in ein anderes Collektivo und fuhren bis nach Coban. Als wir ankamen war es schon dunkel und wir versuchten den Weg zum Hotel zu finden. Nach einigen Irrwegen kamen wir im Hotel an, was leider ausgebucht war. Sie schickten uns ein paar Straßen weiter, aber dort gefiel es uns nicht. Wir nahmen ein Zimmer im La Paz für 60Q, was aber auch nicht der Hit war. Dann gingen wir noch mal los und buchten für den nächsten Morgen für viel zu viel Geld eine Tour (zurück) nach Semuc Champey. Früh morgens ging es mit einem kleinen Bus durch die wunderschöne Landschaft los. Dort angekommen zeigte uns ein Guide erst einmal den Fluss der unterhalb der Wasserfälle wieder zum Vorschein kommt, denn Samuc Champey sind Wasserfall-Kaskaden die durch einen unterirdischen Fluss gespeist werden. Dann gingen wir zu der Stelle an der der Fluss im Dunkeln verschwindet und angeblich ist da schon mehr als Einer reingefallen und nicht wieder raus gekommen. Danach hatten wir noch Zeit zu schwimmen und das war wirklich fantastisch. Überall kleine Pools und Mini-Wasserfälle und das Wasser ist glasklar. Das Geld hat sich auf jeden Fall gelohnt und wir sind froh das wir trotz einiger Schwierigkeiten doch noch hinfuhren. Nach Semuc ging es noch zur Höhle in Lanquin, die durch ihre Größe und durch ihre zahlreichen Stalagmiten und Stalaktiten beeindruckte. Daniel war gar nicht mehr zu bremsen.
Am nächsten Morgen nahmen wir den Bus nach Guate City und von dort ging es mit dem Bus nach Pana. Wir fanden eine schöne Hospedaje, Casa Linda für 70Q, und erkundeten den restlichen Tag den Ort. Pana ist was ganz besonderes. Schon wenn man mit dem Bus den steilen Berg runterfährt und man den ersten Blick auf den wohl schönsten See der Welt werfen kann, den Atitlan See, mit seinen Vulkanen im Hintergrund. In Pana ist richtig was los, jede Menge Restaurants und Geschäfte, Kleidungsstände und somit auch Touris. Gegen Abend trifft sich alles am Ufer des Atitlan, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu schauen und zu fotografieren. Noch nie hatte Daniel so seine Digicam vermisst, denn mit meiner Kamera musste er sich ja die Bilder einteilen. Am nächsten Tag haben wir einige Erledigungen gemacht und uns zum Sonnenuntergang im Cafe Sunset mit meiner Freundin Gabi verabredet. Die aber auch nachdem die Sonne schon lange unten war kam. Ein bisschen traurig gingen wir ins Internet und da gab es die Nachricht das sie den Bus verpasst hätten und erst am nächsten Tag kämen.
Am 3.11. machten wir einen Schiffstour, eher Kaffeefahrt zuerst nach San Pedro, Santiago und nach San Antonio gemacht. Überall konnte man einkaufen und Daniel kaufte sich eine Holzmaske und eine Flöte für 75Q. In San Antonio sahen wir dann eine Art Fabrik in der Sachen genäht und gewebt wurden und das auch von Kindern. Man weiß es ja, aber zu sehen wie sie arbeiten schockt dann doch. Am Abend wieder gleiche Zeit, gleiches Cafe und Gabi und Matthias kamen wieder nicht. Langsam machten wir uns sorgen da wir diesmal keine Mail hatten. Nach dem Essen gingen wir dann schon früh ins Guesthouse und gegen halb zehn hörte ich dann jemanden meinen Namen rufen. Gabi war endlich da. Die armen saßen seit 5.30 morgens im Bus, aber da die Ex-PACs („kleine schwule Hutmännchen“) streikten (mit Straßenblockaden) und wohl in ganz Guate gar nichts mehr ging, hat die normalerweise zweieinhalbstündige Fahrt halt den ganzen Tag gedauert. Dann gingen wir erst mal noch auf ein paar Bier in eine Tienda. Am nächsten Morgen nahmen wir einen Bus nach Chichi auf den Markt. Auf dem Weg dorthin sahen wir noch jede Menge Straßensperren, bestehend aus riesigen Steinen oder Bäumen die noch vom Vortag übrig waren. Der Markt in Chichi ist echt riesig und bunt und wir kauften eine Hängematte, Rock und T-Shirts und abends ging das Shoppingprogramm in Pana weiter. Gemeinsam gingen wir dann noch essen und verabredeten uns für den nächsten Tag zum Frühstücken.
Nach dem Frühstück fuhren Gabi und Matthias nach Guate City zurück und wir machten uns auf zu unserer letzten Station in Guatemala, nach Xela. Wir nahmen uns ein Zimmer in der Casa Argentina, was ich schon kannte, da mein Weg zu meiner Gastfamilie der gleiche war. Am gleichen Tag zeigte ich Daniel Xela, wo ich mich ja jetzt schon ganz gut auskannte. Natürlich musste er auch den Kakao im La Luna probieren und stimmte mit mir überein, dass das der beste Kakao ist den man überhaupt zubereiten kann. Zufällig trafen wir meine Gastfamilie im Supermarkt, alle waren dabei außer Giovanni. So konnte Daniel sie dann auch noch kennenlernen. Die Kinder waren etwas verschüchtert und Melanie hatte einen Gips am Arm. Leider ist mein Spanisch nicht besser geworden in der kurzen Zeit und so konnte ich leider nicht so viel erzählen wie ich wollte. Abends zeigte ich Daniel die Tecun Bar und wir gingen ins Babylon lecker essen.
Am 6.11. hieß es abschied nehmen von Guate, denn wir nahmen am frühen Morgen den Bus nach Tecun Uman an der mexikanischen Grenze.
Von dort ebenfalls mit dem Bus nach Tapachula. Dort mussten wir leider feststellen, das der nächste Bus erst um 22.45Uhr nach Zipolite fuhr. Das hieß also fast zehn Stunden warten auf einem Busbahnhof. Aber selbst das ist zu schaffen, obwohl es schon ziemlich langweilig war. Dann ging es zwölf Stunden nach Zipolite, mit vielen Unterbrechungen dank mehrmaliger Polizeikontrollen. Das läuft folgendermaßen. Mehrere Polizisten kommen in den Bus, leuchten dir mit der Taschenlampe ins Gesicht. Wenn was auffällig (guatemaltekische illegale Einwanderer) ist muss man sein Gepäck öffnen und dann geht es wieder weiter. Nerv!!! Aber all die Mühe hat sich gelohnt, Zipolite war es wert. Wir hatten eine super schönes Zimmer in einer Holzhütte (80 Pesos) im oberen Stock mit einer Hängematte davor. Man konnte das „Fenster“ nach oben klappen und dann vom Bett aus das Meer sehen. Traumhaft. Der Ort ist auch noch sehr einsam und man hat den Strand fast für sich.
Am 8.11. waren wir mal wieder richtig faul. Am Tag darauf fuhren wir von Puerto Angel mit einem Boot aufs Meer, um nach Delphinen, Walen und Schildkröten Ausschau zu halten. Gesehen haben wir leider nur 5 Riesenschildkröten (immerhin) und beim Schnorcheln zeigte uns der Bootsführer einen Kugelfisch (super süß), einen Seestern, Seeschwein und einige Fische. Von Puerto Angel sind wir dann mit einem Collektivo nach Pachutla, um bei der Western Union Geld einzulösen, denn das wurde uns nach dem Einbruch doch etwas zu knapp. Das hat sogar ganz gut geklappt, außer das die uns keine Travellercheques verkaufen konnten. So mussten wir dann mit 500 Euro Bargeld durch die Stadt laufen und eine Bank suchen die uns welche verkaufen konnte. Das konnte dann die HSBC Bank. Abends hatte ich dann meine bis dato beste Guacemole gegessen. Am nächsten Tag wurde wieder nur gefaulenzt und dabei haben wir einen Mexikaner kennengelernt der mal in Trier in der Tebaerstraße gewohnt hat (5 Minuten zu Fuß von unserer Wohnung). Zufälle gibt es. Abends waren wir dann mit Enrique, den wir bei der Bootstour kennen gelernt haben, super lecker und günstig Fisch (40 Pesos) im Piedra de Fuego essen. Am Tag darauf fuhren wir mit dem Bus nach Puerto Escondidos. Wir nahmen ein Bett in einem Dorm für 65 Pesos pro Person im Hotel Mayflower. Puerto Escondidos war sehr überlaufen und sehr touristisch, außerdem konnte der Strand nicht mit Zipolite mithalten. So beschlossen wir am nächsten Abend schon den Bus nach Oaxaca zu nehmen. Abends ging es mir dann gar nicht gut, und das gerade als wir in einem Dorm übernachteten. Ich war dann ganz schön geschwächt und hab abends meinen Rucksack fast nicht zum Busbahnhof gepackt. Die Fahrt war sehr unangenehm, da die Strecke sehr kurvenreich war und wir nicht schlafen konnten. Um nach Oaxaca zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten. Einmal die kurvige kurze Strecke und dann die bessere lange Strecke. Ich glaube beim nächsten Mal würden wir die andere längere Strecke nehmen. Dort kamen wir am frühen Morgen an und nahmen uns ein Zimmer im Hotel Mina für 160 Pesos. Ganz nett. Wir haben uns den großen Markt und die Stadt angeschaut. Oaxaca ist eine schöne Stadt mit wunderschönen Ecken, nur schade das der Zocalo bei unserem Besuch einen Baustelle war. Überall in der Stadt ist was los, mal eine Blaskapelle, mal ein Gitarrentrio...
Am 14.11. fuhren wir mit dem Bus nach Monte Alban um uns die Ruinen anzuschauen, die zwar nicht so bombastisch, aber trotzdem lohnenswert zum anschauen sind. Wieder ganz anders als Andere. Sie liegen auf einem Berg und da die Gegend sehr trocken ist, liegen sie auch völlig frei ohne Bewuchs rundherum. Mittags waren wir dann im Museum, was auch sehr interessant war und einen tollen Garten hat den man von oben sehen kann.
Am nächsten Tag bummelten wir noch über den Markt und nahmen gegen Mittag den Bus nach Puebla. Wir und alle andere Fahrgäste nach Puebla wurden dann auf einer Autobahnausfahrt raus gelassen, das ist uns dahin auch noch nicht passiert. Ein Mann half uns dann den richtigen Bus in die Stadt zu finden und als wir dann ankamen hab ich meinen Rucksack nicht mehr zwischen den Sitzen raus bekommen, da ich wohl doch noch etwas geschwächt war. Hab dann den ganzen Verkehr aufgehalten. Peinlich. Die Stadt ist wunderschön. Viele Häuser im Kolonialstil mit den für Puebla typischen Kacheln. Die Stadt ist sehr europäisch und hat sogar eine echte Fußgängerzone. Für unsere letzten Tage leisteten wir uns noch ein etwas teureres Hotel, das Tevesita für 210 Pesos. Die Stadt ist sehr geschäftig und hat einen tollen Zocalo wo eine riesige Kirche angrenzt. In Puebla sieht man wieder ganz deutlich das die Mexikaner Schuhe lieben, denn hier reit sich ein Schuhgeschäft ans nächste.
Am 16.11. machten wir einen Ausflug nach Chalula, wo angeblich die Pyramide mit der größten Grundfläche steht. Sie soll größer als die Pyramiden in Kairo sein. Leider sieht man nur ein Viertel der Fläche und von daher ist es schwer sich das vorzustellen. Wir sind dann noch auf den kleinen Berg mit Kirche gegangen, von wo aus man einen schönen Blick auf die Vulkane Popocatepetel und Iztaccihuatl hat.
Am nächsten Tag nahmen wir am Capu Busbahnhof den Bus über Mexico City nach Teotihuacan, zur Pyramide del Sol und Pyramide del Luna. Um zu den Pyramiden zu kommen muss man über die Straße der Toten gehen. Die Pyramide del Sol ist sehr beeindruckend, gigantisch und sieht aus als ob sie von Außerirdischen geschaffen wäre. Ich empfand sie noch größer als die in Kairo. Die Pyramide La Luna konnte man nur zur Hälfte besteigen. Der Ausflug hat sich absolut gelohnt ! Der nachhause Weg verlief ohne Probleme. Von Mexico Stadt haben wir leider nicht viel gesehen, nur das sie riesengroß ist. Den letzten Tag in Mexiko verbrachten wir mit Einkaufen und Faulenzen und dann ging es am nächsten Tag wieder zum Capu und von dort direkt mit dem Bus zum Flughafen nach Mexiko Stadt.
Der Flug ging direkt nach London und von dort nach Frankfurt, wo uns meine Eltern abholten.
Der Urlaub war sehr schön, besonders hat es uns in Tikal, Semuc Champey, Zipolite, Atitlan, Puebla und mir in Xela gefallen. Einen Sprachkurs dort kann ich jedem nur empfehlen. Man lernt soviel Neues kennen. Guatemala ist ein interessantes Land mit sehr viel freundlichen Leuten, genau wie Mexiko. Das einzige was es zu beanstanden gibt ist das Essen, was mir nach acht Wochen wirklich fast nachgelaufen ist. Mich hat es am Ende wirklich genervt ein Restaurant fürs Abendessen zu suchen. Ich weiß gar nicht wie das Langzeitreisende machen, denn normalerweise ist Essen gehen ja was schönes. Aber wenn das alles ist !